Freitag, 19.04.2024 20:16 Uhr

Bedrohte Arten durch eigenes Handeln schützen

Verantwortlicher Autor: Sergej Perelman Hamburg, 01.12.2022, 13:39 Uhr
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Clean-up im Rahmen eines Seminars zum Bundesfreiwilligendienstes
Clean-up im Rahmen eines Seminars zum Bundesfreiwilligendienstes  Bild: NABU/ Felix Paulin

Hamburg [ENA] Jeden Tag verschwinden 150 Tierarten unwiederbringlich von der Erdoberfläche. Hauptursache dafür ist die Zerstörung ihrer Lebensräume durch uns Menschen. Greenpeace macht Vorschläge für das persönliche Handeln, um die Vernichtung der Umwelt abzumildern.

Nachstehend werden Tipps von Greenpeace veröffentlicht, wie angesichts der Vernichtung der Ökosysteme durch die Lebens- und Wirtschaftsweise des Menschen und des rasant fortschreitenden Bevölkerungswachstums (jährlich kommen rund 80.000.000 Menschen dazu) die Lebensgrundlage von Tieren, Pflanzen und Menschen wenigstens ein kleinwenig entspannt werden könnte. Einer der Hauptgründe für das Artensterben, um das es auch bei der vom 07.-12. Dezember tagenden Weltnaturkonferenz gehen wird, ist der Raubbau von Wäldern, deren Holz für unseren steigenden Konsum und zur Steigerung von Profiten genutzt wird. Städte und Landratsämter brechen dafür immer wieder geltendes Recht.(1)

Das kannst du im Alltag tun:

Mehr Schutz von Lebensräumen geht nur, wenn wir die Verschwendung von Ressourcen stoppen. Waldzerstörung für kurzlebige Verpackungen, die Ausbeutung der Tiefsee, hohen Pestizideinsatz für saubere, leblose Äcker können wir uns nicht leisten! Während wir nicht müde werden, die Politik aufzufordern, für eine lebenswerte, artenreiche Zukunft zu sorgen, suche dir eine Sache raus, die in deinem Alltag die Artenvielfalt schützt:

1. Fleischlos glücklich

Iss wenig Fleisch und wenn, dann welches aus guter Tierhaltung. Inbesondere die Fleischproduktion trägt weltweit zum Verlust vorher wilder Naturlandschaften bei.(2)(3) Konventionelle Mastanlagen produzieren oft nicht nur Tierleid, sondern auch jede Menge Umweltprobleme. Verzichte deshalb auf Billigfleisch; was sich hinter den Siegeln auf der Verpackung verbirgt, verrät unser Ratgeber.(4)

Und dass vegetarisches Essen weder langweilig noch aufwendig ist, beweist zum Beispiel „Krautkopf“.(5) Grillen geht auch ohne Fleisch – wirklich! Probiere zum Beispiel mit Olivenöl, Kräutern und Knoblauch marinierte Kürbisspalten. Köstlich. Aber nicht nur das Fleisch auf dem Rost ist ein Problem. Lies die von Umweltbundesamt zusammengestellten Tipps für gesundes und umweltschonendes Grillen.(6)

2. Guter Fang

Damit künftige Generationen noch was zum Fischen haben, müssen wir heute unseren Fischkonsum auf ein verträgliches Maß zurückschrauben. Viele Bestände sind bereits überfischt. Worauf du beim Einkauf achten kannst, erfährst du hier. Die Meere sind kein Selbstbedienungsladen, doch der Mensch behandelt sie wie einen. Die industrielle Fischerei hat die Ozeane nahezu leergefischt, politische Regulierungen durch Fangquoten greifen nicht weit genug. Was kann also der Verbraucher tun, um zur Erholung der Bestände beizutragen? Wir haben fünf Tipps zusammengetragen, mit denen Sie Verantwortung für die Meere zeigen.(7)

3. Futtern ohne Gentechnik

Produkte, die gentechnisch veränderte Zutaten enthalten, sind in Deutschlands Supermärkten kaum zu finden. Anders sieht es bei tierischen Lebensmitteln wie Milch, Eier oder Fleisch aus. In den Trögen der Tiere landen oft Gen-Pflanzen. Garantiert frei davon sind Bio-Produkte und konventionelle Ware mit dem „Ohne Gentechnik“-Logo. Gentechnisch veränderte Pflanzen können oft in Monokulturen angebaut und mit speziellen Pestiziden gespritzt werden, dadurch schaden sie der Artenvielfalt besonders.(8)

4. Aufräumen – weg mit dem Müll!

Die Bilder von Tieren, die Plastik gefressen haben und qualvoll verendet sind, kennen wir alle. Egal, ob man an der Ostsee oder in den Alpen zuhause ist: Plastikmüll gelangt nicht nur über Strände, sondern auch über Flüsse ins Meer. Deshalb: Ärmel hochkrempeln und bei Müll-Aufräumaktionen mitmachen. Oder selbst welche initiieren – damit Plastikmüll in der Umwelt keine Chance hat.(9)

5. Unnötiges Plastik reduzieren

Müssen Einwegflasche, Plastikgeschirr oder 1-Euro-Nippes unbedingt sein? Wahnsinn, welcher Aufwand etwa für einen Wegwerflöffel betrieben wird. Wäre es da nicht sinnvoller, wenn wir unser Besteck einfach abwaschen? Viele Plastik-Gadgets im Alltag sind komplett überflüssig. Deshalb: Einfach mal den schnellen Griff zu Dingen hinterfragen, die es auch aus schönen, langlebigen Materialien wie Holz, Glas, Stoff oder Metall gibt.(10)

6. Papierwahnsinn beenden

Kostbare Urwälder werden für kurzlebige Verpackungen und andere Papierprodukte gerodet. Um das zu vermeiden, bestelle weniger online. Ob Klo-, Schreib- oder Druckerpapier – es sollte aus recyceltem Papier hergestellt sein. Der blaue Engel ist ein vertrauenswürdiges Siegel. Warum andere Label wie PEFC und FSC keine gute Alternative für Frischfaser-Papier sind, erklärt Christoph Thies, Greenpeace-Experte für Wälder, im Interview.(11) Apropos wiederverwerten: Gib jedem Blatt eine zweite Chance, indem du die Rückseite von beispielsweise Kalenderblättern oder Ausdrucken als Notizzettel nutzt.

7. Bienenfreundlicher Garten

Die Artenvielfalt im eigenen Garten fängt bei den Kleinstlebewesen und Insekten an. Vermeide den Pestizideinsatz in deinem Garten und pflanze insektenfreundliche Gewächse. Säe ökologisches Saatgut und pflanze Bio-Blumen. Was du noch alles tun kannst, erfährst du hier. Ein Drittel unserer Lebensmittel – darunter wichtige Gemüse, Früchte, Nüsse, und Gewürze – ist auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Doch die kleinen Helfer sind durch Pestizide aus der Landwirtschaft bedroht.(12)  

(1) https://greenwire.greenpeace.de/artenvielfalt, http://freiepresse.en-a.de/politik/stadt_und_landratsamt_brechen_landesnaturschutzgesetz-85228/ (2) https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/landwirtschaft (3) https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/landwirtschaft/tierhaltung (4) https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/landwirtschaft/anbau/siegel-check-fleisch (5) https://kraut-kopf.de/ (6) https://www.umweltbundesamt.de/themen/gesund-umweltfreundlich-grillen

(7) https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/meere/meeresschutz/guter-fang (8) https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/landwirtschaft/anbau/gentechnik (9) https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/meere/meeresschutz/urlaub-plastikmeer (10) https://www.youtube.com/watch?v=eg-E1FtjaxY (11) https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/waelder/waelder-erde/maengelexemplar-qualitaetssiegel (12) https://www.greenpeace.de/biodiversitaet/landwirtschaft/anbau/bienen

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