Donnerstag, 28.03.2024 13:58 Uhr

Vom Militärgelände zur blühenden Landschaft

Verantwortlicher Autor: Princess Elfi Stuttgart, 09.11.2022, 18:43 Uhr
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Michael Schnellbach
Michael Schnellbach  Bild: Foto BUGA Mannheim

Stuttgart [ENA] Interview mit Michael Schnellbach, Geschäftsführer der BUGA 2023 in Mannheim Bundesgartenschau ist Kulturpartnerin der Urlaubsmesse CMT. Klima, Energie, Nahrungssicherheit und Umwelt heißen die großen Themen der Bundesgartenschau (BUGA) in Mannheim 2023, der Kulturpartnerin der Stuttgarter CMT

im kommenden Jahr. Dabei will die BUGA selbst nachhaltig wirtschaften. Wie das geht und was Gäste auf dem ehemaligen Militärgelände erleben, erklärt Michael Schnellbach, Geschäftsführer der BUGA 2023. Herr Schnellbach, warum haben Sie gerade die Urlaubsmesse CMT als Partnerin ausgewählt, welchen Nutzen versprechen Sie sich von dieser Partnerschaft? Schnellbach: Die CMT ist die weltweit größte Publikumsmesse für Tourismus. Unser Ziel ist möglichst viele BesucherInnen für die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim zu interessieren. Dafür ist ein Format wie die CMT gut geeignet. Die Messe bietet den geeigneten Rahmen, um für eine wirklich außergewöhnliche Gartenschau zu werben, die Mannheim nachhaltig prägen wird.

Was können die CMT-Besucherinnen und -Besucher beim Auftritt der BUGA in Stuttgart erwarten? Schnellbach: Die BUGA wird Blumenschau, Sommerfest und Experimentierfeld in einem. Wir wollen dies auf der CMT für die BesucherIinnen erfahrbar machen und dabei unsere Leitthemen Klima, Umwelt, Energie und Nahrungssicherung in den Vordergrund stellen. Nicht umsonst ist Mannheim auf Grund der BUGA vom Reisemagazin Marco-Polo zum Geheimtipp für 2023 erklärt worden. Wir werden zeigen, dass die BUGA und die Quadratestadt Mannheim eine Reise wert sind. Was ist der besondere Reiz Ihrer Bundesgartenschau?

Schnellbach: Wir haben zum einen den historischen Luisenpark, der schon 1975 Schauplatz der Bundesgartenschau war, mit seinen geschwungenen Wegen und blühenden Bereichen. Und zum anderen den Spinelli-Park, ein ehemals raues, großes Militärgelände, das wir komplett umgewandelt haben. Diese beiden unterschiedlichen Parks, die mit einer Seilbahn verbunden sind, gemeinsam aber eine Ausstellung bespielen, sind das Einzigartige an der BUGA Mannheim. Sie wird sich um die Themen Klima, Energie, Nahrungssicherheit und Umwelt drehen. Was heißt das genau?

Schnellbach: Das ehemalige Gelände der US-Armee wird durch den Umbau Teil eines durchgehenden Grünzugs. Künftig kann hier Kaltluft entstehen, die das Klima in der Stadt positiv beeinflusst. Das Thema Energie zeigt sich unter anderem an der U-Halle, einer einstigen Lagerhalle, in der viele Veranstaltungen stattfinden. Dort werden wir mit einer 6800 Quadratmeter großen Photovoltaikanlage das größte Energiedach Mannheims haben. Mannheim will auch die nachhaltigste Bundesgartenschau aller Zeiten veranstalten. Wie geht das?

Schnellbach: Es gibt nicht die eine entscheidende Maßnahme oder ein großes Windrad, sondern viele kleine Bausteine. Einer davon sind unsere Pflanzen, die nachhaltiger sind und weniger Wasser und Pflege brauchen. Unseren Wasser- und Stromverbrauch lassen wir außerdem ständig messen und veröffentlichen die Daten. Eine Bundesgartenschau scheint heute weniger ein Gartenkulturevent, sondern ein Stadtentwicklungsprojekt zu sein. Ist sie deshalb weniger attraktiv für Besucherinnen und Besucher? Schnellbach: Nein, schon immer dienten Gartenschauen zur Stadtentwicklung, zum Wiederaufbau oder zur Freiraumentwicklung. Das ist aber nur ein Bruchteil dessen, was Gäste vor Ort erleben.

Sie sehen Blumen und genießen ein tolles kulturelles und kulinarisches Angebot. Ich glaube nicht, dass sie enttäuscht werden. Im Gegenteil: Wir planen über 5000 Veranstaltungen, wobei eines der Highlights das Musical über die Mannheimer Soul-Sängerin Joy Fleming ist, das eigens für die Bundesgartenschau geschrieben wurde und hier seine Premiere feiert. Worauf freuen Sie sich besonders? Schnellbach: Wenn alles fertig ist, eine Stunde vor der Eröffnung mit den engsten Mitarbeitern aufs Gelände und den Grünzug zu schauen, den wir geschaffen haben.

Ich hoffe, wir finden die Zeit dazu! Das Gelände ist insgesamt 104 Hektar groß, also etwa dreimal so groß wie das Bundesgartenschaugelände 2019 in Heilbronn. Schnellbach: Das ist in der Tat schwierig. Deshalb haben wir zwei Bereiche geschaffen. Im einen führen wir die Leute an den Neuheiten und den wichtigen Punkten vorbei, also an allem, was man gesehen haben sollte, wenn man eine Tageskarte hat. Im anderen widmen wir uns dem Arten- und Naturschutz mit Bienen- und Eidechsenhabitaten und vielem mehr. Wer mehr Zeit hat, kann dort erleben, was alles für die Ökologie entsteht.

Wäre die Umwidmung des Militärgeländes auch ohne die Gartenschau möglich gewesen? Schnellbach: Niemals. Sie finden leider noch niemanden, der in Grün investiert. Wir haben an den Rändern des Areals Wohnungen gebaut und nachverdichtet und dazwischen einen großen verbindenden Grünkorridor von über 60 Hektar geschaffen. Ohne die Förderung von Land und Bund hätte die Stadt Mannheim das nie in der Dimension wuppen können. Was wird man von der Mannheimer Bundesgartenschau in Erinnerung behalten? Schnellbach: Das Thema, wie wir zukünftig in den Städten leben werden. Wir zeigen es in den Ausstellungsbeiträgen, aber es ist auch am Städtebau zu sehen, der an das Gelände angrenzt. Außerdem werden Besucher die Seilbahn in Erinnerung behalten:

Eine acht Minuten lange Fahrt über die Stadt, ein Landschaftsschutzgebiet, ein Industriegebiet, einen Sportpark und den Neckar – das sind Bilder, die im Kopf bleiben werden. Die Bundesgartenschau BUGA 2023 Mannheim. Zur Bundesgartenschau 2023 gehören zwei Parks, die mit einer Seilbahn verbunden sind. Einmal der Luisenpark, der 1975 schon einmal Schauplatz einer Bundesgartenschau war und in dem neue Erlebnisräume entstehen. Zum anderen der Spinelli-Park, der auf einem rund 80 Hektar großen, ehemaligen US- Militärgelände entsteht. Das Areal liegt etwa fünf Kilometer östlich des Mannheimer Stadtzentrums. Rund 60 Hektar werden dort für die Bundesgartenschau genutzt.

Auf dem ehemaligen Militärgelände wird ein neues Stadtquartier mit 2000 Wohnungen für 5000 Menschen entwickelt. Für das Projekt werden 150 Millionen Euro investiert, wobei die Bundesgartenschaugesellschaft mit einer Förderung von insgesamt rund 80 Millionen Euro rechnet. Die Bundesgartenschau ist vom 14. April bis zum 8. Oktober 2023 geöffnet. Die Dauerkarte kostet 145 Euro, im Vorverkauf 130 Euro, eine Tageskarte für Erwachsene 28 Euro. Weitere Informationen unter buga23.de Quellennachweis: Tourismus Aktuell; die Fragen stellten Claudia List und Axel Recht

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